P. Howard (i. e. Jenő Rejtő):
»Ein Seemann hieß Marita«
Ein Piratenthriller
Aus dem Ungarischen übersetzt von Vilmos Csernohorszky jr.
2020, Klappenbroschur, 160 S.
€ 22 [D] / € 22,60 [A] / sFr 31,80
ISBN 978-3-96160-036-6
Bestellung

Buch

Der ungarische Meister des Katastrophenwitzes spinnt neues Seemannsgarn: Nun spielt das gestandene Fräulein Marita die Hauptrolle. Als Kapitänin sucht sie im Auftrag der angelsächsischen Geheimdienste in den antarktischen Weiten der Südsee nach hochkarätigen Metallen für den unersättlichen militärisch-industriellen Komplex. Genauer gesagt: nach einem verschollenen Schiff voller Fachleute, Agenten und Wissenschaftler, die sich die Metalle unter den Nagel reißen wollen. Auch Jimmy Reeperbahn, Fred Unrat und Sülze Strebsam sind wieder mit auf großer Fahrt durch alle Gefahren und bieten einer gierigen Bande von Piraten die Stirn. Als nicht die kleinste Gefahr wäre da zu nennen der zur Schau getragene herbe Zauber Maritas. Ihrem Charme erliegt natürlich auch Jimmy, der gegenüber dem schönen Kupfergrafen keine Chance hat und auch noch weitere Schlappen hinnehmen muss: dass er diesmal nicht die erste Pfeife spielt und dass ihn Sülze Strebsam mit einer tragbaren Zimmertür betäubt. Am Ende wird manches Rätsel aus den vergangenen Geschichten gelüftet ...

Autor

Unter dem Pseudonym P. Howard (1905–1943) veröffentlichte Jenő Reich alias Jenő Rejtő im Budapest der 30er und 40er Jahre seine unnachahmlichen ironischen Geschichten, die in Ungarn bis heute ungezählte Neuauflagen erlebt haben. Seine absurden Dialoge sind die einzigartige Würze der Romane Jenő Rejtős. Nicht weniger abenteuerlich tragikomisch war seine Lebensgeschichte: Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, wollte er nach dem Abitur Schauspieler werden, brach die Ausbildung aber ab, um durch die Welt zu streunen. In Afrika wurde er angeblich Fremdenlegionär, und mit 28 Jahren verschlug es ihn wieder nach Hause, wo er mit seinen Romanen immer erfolgreicher wurde. Der Verlag Nova riet ihm zu einem englischen Pseudonym – so wurde aus Jenő Rejtő P. Howard, ein Parodist von Abenteuer- und Kriminalromanen. Während des Krieges wurde er von den Nazis zum Arbeitsdienst nach Woronesch (Ukraine) deportiert, wo er am Neujahrstag 1943 erfror. In Ungarn zählt P. Howard zu den beliebtesten Schriftstellern.
In den kongenialen Übersetzungen von Vilmos Csernohorszky jr. erschienen bereits die Romane:
»Ein Seemann von Welt« (2004)
»Ein Seemann und ein Gentleman« (2008)
»Ein Seemann in der Fremdenlegion« (2012)
»Ein Seemann und ein Musketier« (2014)
»Ein Seemann aus der Neuen Welt« (2016)
»Ein Seemann hieß Marita« (2020)

Auszug

»Geld oder Leben!«
»Leben!«
Der Straßenräuber mit dem Revolver erschrak und wich zurück. Nie zuvor hatte ein Angreifer dergleichen vernommen, obwohl diese seine Aufforderung bereits unzählige und unselige Male unter der Sonne erklungen war. Die schussbereite Waffe zitterte in der Hand des ratlosen Kriminellen ... Ruhig hob sein Opfer die Hände hoch, wie jemand, dem es gleich ist, wie ihm geschieht.
Hinsichtlich von Ouvertüre bis Ausklang handelte es sich hier um das sonderbarste und traurigste Kriminalmusical aller Zeiten.
Schauplatz: San Francisco, Oakland.
Autor: Das Leben.
Personen: Ein nervöser Wegelagerer, ein lebensmüdes Opfer, einige Matrosen, Polizisten, Gendarmen, kein Volk.

Pressestimmen

»Schräg ist das Mindeste, was zu sagen ist … Kafka meets Schweijk.«
(Hans v. Trotha, Deutschlandradio Kultur)

© 2020 Elfenbein Verlag

Startseite