»Jeder Tag ist ein geistiges Ereignis, das aus dem Tagesgeschehen das Nichtalltägliche herausfiltert, die kostbaren Tropfen von Liebe und Erkenntnis. Das ersehnte ‚Preisen des Lichts', das unendliche Erzählen von seiner Wirkung bis in die geronnenste Materie, ist der geheime Motor, eine magnetische Kraft, die uns in der Wendezeit des Weltbewußtseins einen neuen Mythos vom Menschen ans Herz legt, der fähig wäre, die Wunden der Polarität auszubalancieren, komplexe Menschlichkeit darzustellen und die Parallelwelten unseres Bewußtseins in neue Resonanz zu bringen. Die Wunden in uns können singen und Psalmen werden – « (Aus einem Interview mit Günter Dietz).
Die Auswahl zeichnet von Rot und Schwarz in die Nacht (1958) bis zu den Lichtbojen (2003) und Ellipsen den Weg einer über vierzigjährigen Entwicklung nach, deren Gesamtaussage sich in den verwendeten Formen, Bildern und Motiven kontinuierlich und unnachgiebig aufbaut.
Günter Dietz, geboren 1930 in Karlsruhe, studierte in Freiburg alte Sprachen, Deutsch und Philosophie und unterrichtete in Karlsruhe, Athen und Heidelberg. Er veröffentlichte Vorträge und Aufsätze, Lyrik sowie bedeutende Übersetzungen griechischer Autoren, u. a. im Elfenbein Verlag:
Odysseas Elytis: »To Axion Esti — Gepriesen Sei«, 1969 und 2001
Odysseas Elytis: »Die Träume«, 2004
Odysseas Elytis: »O Ilios O Iliatoras — Die Sonne die Sonnenherrscherin«, 2015
Jannis Ritsos: »Martyríes — Zeugenaussagen«
Herbert Kämper (1929–2004) widmete sich der Ausgestaltung kirchlicher Räume und der Ölmalerei. Ein Zyklus surrealistischer Zeichnungen (kurz vor seinem Tod) ist ein Höhepunkt seines Schaffens.
Durch Fragen
lernen
wie du aufgespult bist
in der Ruhe des Rads
zur vollkommensten Drehung
Ellipse 22
© 2005 Elfenbein Verlag
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