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Erster Gesang, Strophe 1 bis 8: Die kriegerischen, kühnen Heldenscharen, Vom Weststrand Lusitaniens ausgesandt, Die auf den Meeren, nie zuvor befahren, Sogar passierten Taprobanas Strand, Die mehr erprobt in Kriegen und Gefahren, Als man der Menschenkraft hat zuerkannt, Und unter fernem Volk errichtet haben Ein neues Reich, dem so viel Glanz sie gaben; Und die Erinnerungen voller Ruhm An jene Könige, die stets gemehrt Das Reich, den Glauben und das Heidentum In Afrika und Asien zerstört, Und jene auch, die durch ihr tapferes Tun Des Todes Forderung von sich gewehrt: Will mit Gesang ich überall verbreiten, Wenn mich Talent und Kunst dabei begleiten. Genug vom schlauen Griechen, vom Trojan Und von den großen Fahrten, die sie machten; Genug von Alexander und Trajan, Von Siegesehren auch, die ihnen lachten; Ich singe jetzt vom tapferen Lusitan, Dem sich Neptun und Mars gefügig machten. Genug von dem, was früher war zu loben, Denn ein viel größerer Mut hat sich erhoben. Und ihr, meine Tagiden, habt entfacht In mir neue Begabung, volle Glut, Wenn stets, mit einem schlichten Vers bedacht Von mir ward heiter eures Flusses Flut, Gebt mir jetzt einen hohen Ton voll Macht, Einen erhabenen Stil, der Rede Flut, Damit Phoibos befiehlt, daß eure Welle Nicht mehr beneide Hippokrenes Quelle. Verleiht mir Leidenschaft und schönen Sang, Nicht wie der rauhe Ton der Hirtenflöte, Vielmehr der kriegerischen Tuba Klang, Der Mut entzünde und Gesichter röte; Ich will die Taten rühmen mit Gesang Des Volks, das Mars durch Kühnheit so erhöhte; In aller Welt soll man von ihnen singen, Gelingt es, solchen Preis in Vers zu bringen. Und Ihr, o hochgeborene, starke Wacht Von Lusitaniens alter Sicherheit, Daß Ihr das Reich des Glaubens größer macht, Erhofft sich fest die kleine Christenheit; Ihr schreckt so jung der Mauren Heeresmacht, O schicksalhaftes Wunder unserer Zeit, Der Welt von Gott geschenkt (der alles lenkt, Daß von der Welt ihm werde viel geschenkt); Ihr, zarter Blütenzweig an einem Baum, Von Christus, dem Erlöser, mehr geliebt Als jeder andere in des Westens Raum, Der Kaiser sich und Allerchristlich schrieb; (Seht Euer Wappen, dort ist anzuschauen Und zu erkennen, wie man einst gesiegt, Sein Wappen hat Euch Christus dort gegeben, Das er sich gab, als man ihm nahm das Leben); Ihr, starker König, dessen großes Reich Die Sonne schon erblickt, kaum daß sie steigt; Erblickt, wenn beide Tageshälften gleich, Und noch erblickt, wenn sie sich niederneigt; Ihr sollt das Joch sein und die Schmach zugleich Des Reiterheeres Ismaels, das weicht, Der Türken aus dem Orient und des Stammes, Der noch das heilige Wasser trinkt des Ganges. © 1999 Elfenbein Verlag |