Canções - Lieder António Botto:
»Canções - Lieder«

Mit einem Essay von Fernando Pessoa

Herausgegeben, aus dem Portugiesischen übertragen und mit einem Nachwort versehen
von Sven Limbeck

1997, geb., 136 S.
€ 16 / sFr 27,70
ISBN 3-932245-05-9

Textauszug
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»Der Elfenbein Verlag aus Heidelberg hat sich die verdienstvolle Mühe gemacht, den einst skandalösen Zyklus aus den zwanziger Jahren in einer zweisprachigen Ausgabe mit einem Essay von Fernando Pessoa zur Ästhetik Bottos und einem engagiert deutenden Nachwort des Übersetzers Sven Limbeck herauszubringen.« (NZZ)
Pressestimmen

Schöne zweisprachige Ausgabe, sorgfältig ediert und gescheit kommentiert.
Hans-Peter Kunisch,
Süddeutsche Zeitung

Mit einem vorzüglichen Nachwort des Herausgebers und Übersetzers.
Werner Fuld, Die Woche

Ganz in Duft gehüllt, gefällig und wohlklingend: António Botto war zwanzig Jahre ein erfolgreicher Autor mit vielen Publikationen. Die Canções sind ein interessantes literaturgeschichtliches Dokument.
Harald Hartung, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Diese Sammlung ist ein wichtiges historisches Dokument der Homosexuellenemanzipation.
Thomas Sträter,
Neue Zürcher Zeitung

Die Canções sollten António Botto in einem erweiterten Kanon der modernen Lyrik seinen festen Platz zuweisen.
Franz Schneider, Rhein-Neckar-Zeitung


Textauszug:

VIII

Se me deixares, eu digo
O contrário a toda a gente,
E, neste mundo de enganos,
Fala verdade quem mente.
Tu dizes que a minha boca
Já não acorda desejos,
Já não aquece outra boca,
Já não merece os teus beijos,
Mas tem cuidado comigo,
Não procures ser ausente:
- Se me deixares, eu digo
O contrário a toda a gente.
VIII

Wenn du mich verläßt, dann sage ich
das Gegenteil zu allen Leuten,
denn in dieser Welt der Täuschung
spricht die Wahrheit der, der lügt.
Du sagst ja, daß mein Mund
schon kein Begehren mehr erweckt,
schon keinen andern Mund mehr wärmt,
schon keine Küsse mehr verdient.
Hab doch ein wenig Mitleid
und such nicht, fern von mir zu sein:
- Wenn du mich verläßt, dann sage ich
das Gegenteil zu allen Leuten.

»Wir glauben, daß António Botto ein bewundernswürdiger Künstler ist; er entspricht genau dem Typ des Ästheten, wie wir ihn definiert haben. Er besingt das Leben, doch so brüchig, daß er es mit den gleichen Worten, die er singt, verneint; was er in ihm an Schönem fühlt, ist das, was durch es verloren geht: seine flüchtige und nichtige Zwecklosigkeit. Für ihn fällt die Schönheit des Regens zugleich auf das Feld des Gerechten wie auf das des Ungerechten.« (Fernando Pessoa)

© 1997 Elfenbein Verlag

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