Anthony Powell war am Ende seines Lebens zu einem der großen Romanciers des zwanzigsten Jahrhunderts avanciert — begonnen hatte er seine schriftstellerische Karriere aber in der Zwischenkriegszeit im lautstarken Milieu mittelloser Schriftsteller und Künstler in London und Paris. Nach seiner Schulzeit in Eton und einem Geschichtsstudium an der Universität Oxford arbeitete er für ein in Auflösung befindliches Verlagshaus, betreute dort u. a. das Werk der exzentrischen SitwellGeschwister, und verbrachte ausschweifende Sommerurlaube an der Côte d’Azur. Seine lebenslange Freundschaft mit Evelyn Waugh begann schon, bevor jener oder er selbst auch nur einen Roman geschrieben hatte. Auch George Orwell und Malcolm Muggeridge wurden später seine engen Freunde, und P. G. Wodehouse zählte zu Powells Bewunderern. »Bei der Lektüre Ihrer Bücher dachte ich immer wieder: Warum nur ist mir so was nicht eingefallen?«, schrieb ihm Wodehouse einmal. »Ich habe den Stoff unterm Mikroskop betrachtet, aber nicht herausfinden können, wie Sie das gemacht haben.« Powell stand mit Graham Greene, V. S. Naipaul, Harold Pinter, Philip Larkin und vielen anderen Schriftstellern in regem Kontakt.
Hilary Spurlings Biografie beleuchtet Powells Freundschaften und Affären genauso wie seine lang andauernde Ehe, die ihm in all den Jahren Halt gab, in denen er sein außergewöhnliches zwölfbändiges Romanwerk »Ein Tanz zur Musik der Zeit« schrieb. Spurling greift dazu auf Briefe, Tagebücher und die Erinnerungen derer zurück, die ihn kannten, und deckt dabei zum ersten Mal Powells eigenen Tanz zur Musik der Zeit auf: mit all den komischen und den tragischen Erlebnissen sowie seinen vielen Freunden, Beziehungen, Geliebten, Bekanntschaften, Narren und Genies, die ihn zu einem der beeindruckendsten Romanwerke unserer Zeit inspirierten.
Hilary Spurling (geb. 1940) studierte in Oxford und arbeitete als Theater- und Literaturkritikerin für den »Spectator«, den »Observer« und den »Daily Telegraph«. Sie hat bemerkenswerte Biografien über Ivy Compton-Burnett, Sonia Orwell, Pearl S. Buck und Paul Scott sowie über die Hochstaplerin »La Grande Thérèse« verfasst. Für ihre Biografie »Matisse the Master« erhielt sie den Whitbread Book of the Year Award 2005. Zuletzt wurde sie 2016 mit dem Lifetime Achievement Award des Biographer's Club geehrt.
Auf Deutsch erschien auch ihr Handbuch zu Anthony Powells »Tanz zur Musik der Zeit«: »Einladung zum Tanz«
»Eine prächtige und höchst unterhaltsame Biografie«
(The Times Literary Supplement)
»Das überzeugende Porträt eines Engländers, wie es ihn heute nicht mehr gibt«
(The Observer)
»Spurling ist eine erstklassige Biografin. Ihr neues Buch ist sorgfältig, klug und elegant geschrieben«
(The New Yorker)
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