Leser, die ein Buch nicht zu Ende lesen, werden es hier schwer haben. Denn jeder Leser liest doch wohl wenigstens den Anfang, und hier hagelt es keinerlei Schlussszenen, zwölfte Kapitel und dramatische Höhepunkte, sondern ausschließlich Auftakte, Morgenröte, holdes Beginnen, zwei, drei Vorworte, über hundert Anfangskapitel in Farbe, Projektanfänge, Briefanfänge, Romananfänge, Fortsetzungsgeschichten, erste Seiten aus Fotoalben und Zeitschriften. Aber beim Umblättern bricht jeder Anfang mitten im Satz ab. Von Buch zu Buch und Blatt zu Blatt – von der Intrada zum nächsten und übernächsten Titelblatt, vom Eröffnungskapitel zur Vorbemerkung, jedes Mal ein open end – eine Serie verheißungsvoller Fragmente aus drei, vier, fünf Jahrzehnten, von Stufe zu Stufe, pausenlose Entwicklungsstufen, von Zwischenstufe zu Zwischenresultat, in summa: ein visueller Entwicklungsroman, ein facettenreiches Gesamtkunstwerk, das den gattungsübergreifenden, ja schubladensprengenden Schöngeist Ulrich Holbein als Erzähler, Zeichner und Bildtexter zeigt, als Projekteschmied, als Reimschmied, als pädagogisch interessantes Wunderkind, als Comicstripper, Kulissenwechsler, Kulturphilosoph, Öko-Dandy, Erotomane, Bildbriefschreiber und Briefkopfgestalter zwischen vielen Stühlen.
Ulrich Holbein (geb. 1953) lebt im nordhessischen Knüllgebirge. Bekannt wurde er durch seine Kolumnen in der ZEIT, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung sowie in der Zeitschrift »konkret«. Er ist Autor von 950 Publikationen, davon 24 in Buchform. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Ben-Witter-Preis 2009 für sein »Narratorium«. Im Elfenbein Verlag erschienen bereits der Zitatenroman »Isis entschleiert« (2000) und der Kurzprosaband »Januskopfweh. Glossen, Quickies und Grotesken« (2003).
»Einer der originellsten Schriftsteller deutscher Sprache.«
(Martin Ebel, Neue Zürcher Zeitung)
»Ulrich Holbein hat Memoiren bereits im Kindesalter verfasst. Erst jetzt ist es allerdings gelungen, die da-Vinvi-haft teschnischen Zeichnungen und ›Zettels Traum‹ vorwegnehmenden Machwerke auf der Hermes Baby angemessen abzubilden … Für den Fan ist dieses Familienalbum eine unerlässliche Anschaffung. Für Holbein nur das, ›was ich mir unter mir vorstelle‹.«
(»teut«, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Geile Anfänge — Loseblattsammlung eines Exzentrikers …«
(Freitag, Beilage zur »Hotlist 2010«)
»… die ultimative Kostprobe …«
(Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger)
»Für Überraschungen war Ulrich Holbein immer gut, aber sein neuestes Buch übersteigt alles üblicherweise unter dem Begriff ›Autobiografie‹ Vorstellbare … unbeschreiblich schräg, egomanisch, und wenn’s spannend wird, bricht es ab.«
(Irene Ferchl, Literaturblatt Baden-Württemberg)
»Ulrich Holbein ist ein Unikum auf dem deutschen Buchmarkt — er passt zu keinem Genre … Er ist nominiert für den Preis der Hotlist 2010 — zu Recht, und auch wenn fast auf keiner Seite alle Sätze zu Ende gebracht werden. Eine Entdeckung!«
(Literaturkurier)
»Holbein ist ein wundersamer Querdenker und passt in keine Schublade. In diese Kerbe schlägt auch sein neuester Streich: ein Buch mit wild wuchernden Auftakten und spitzbübischen Fragmenten aus Jugendtagen …«
(Sven Ahnert, NDR Kultur)
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