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Einar Schleef: »Ich habe kein Deutschland gefunden« Erzählungen und Fotografien zur Berliner Mauer
2011, gebunden, 152 S. € 29 [D] / € 29,90 [A] / sFr 47,70 ISBN 978-3-941184-09-1
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Einar Schleef (1944–2001) war nicht nur einer der einflussreichsten
Theaterregisseure im deutschsprachigen Raum, sondern
auch einer der vielseitigsten und begabtesten Gegenwartskünstler
– er war Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Fotograf, Schauspieler
und Schriftsteller. Nach seinem Diplom an der Ost-Berliner Akademie
der Künste entstanden bis 1975 in Zusammenarbeit mit
B. K. Tragelehn seine ersten Inszenierungen am Berliner Ensemble,
die von offizieller Seite allerdings abgelehnt wurden. Als Schleef
1976 während einer Inszenierung am Wiener Burgtheater eine
Fahrt in die Bundesrepublik unternahm, wurde er für »republikflüchtig«
erklärt, woraufhin er sich dazu entschied, nicht in die DDR
zurückzukehren. In West-Berlin arbeitete er nach einem Regiestudium
zunächst für den Rundfunk, an verschiedenen Stücken
sowie an dem monumentalen Romanprojekt »Gertrud«, bis ihn
1985 das Schauspiel Frankfurt mit Regiearbeiten beauftragte.
Nach der Wende ans Berliner Ensemble zurückgekehrt, verschaffte
ihm seine provokative Inszenierung von Rolf Hochhuths Stück
»Wessis in Weimar« auch außerhalb des Theaters große Aufmerksamkeit.
Nicht zuletzt machte ihn sein unkonventionelles Auftreten
gegenüber Intendanten bald zu einem der umstrittensten
Theatermacher. Einar Schleef starb 2001 überraschend an einem
Herzleiden.
»Es hat in Deutschland nur zwei Genies gegeben: im Westen Fassbinder, im Osten Schleef.« (Elfriede Jelinek)
© 2011 Hans-Ulrich Müller-Schwefe / Elfenbein Verlag
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Der Zufall der Jahrestage fordert dazu
auf, einen bisher wenig beachteten Aspekt
im literarischen und fotografischen Werk Einar
Schleefs 2011 in den Blick zu nehmen:
Deutlicher noch als während der Jahre in
der DDR bildet nach seiner »Republikflucht«
die Berliner Mauer, deren Bau sich am
13. August zum fünfzigsten Mal jährt, ein
zentrales Motiv in einer Reihe von Erzählungen
und Tagebuchnotizen Schleefs, der am
21. Juli 2001 auf dem Höhepunkt seines
Schaffens überraschend starb. Immer wieder
sucht das Erzähler-Ich das »Bollwerk«
auf, die Spaziergänge »enden immer irgendwann
an der Mauer«. – Dieser Band versammelt
Erzählungen und Tagebuchnotizen,
darunter zahlreiche bisher unveröffentlicht,
sowie bislang nur in Ausstellungen gezeigte
Fotografien der Berliner Mauer aus
den achtziger und neunziger Jahren.
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