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Tobias Herold: »Kruste« Gedichte
2009, Ln., 144 S. € 16 [D] / € 16,50 [A] / sFr 27,70 ISBN 978-3-941184-02-2
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Tobias Herold, geboren 1983,
lebt in Berlin. Als Autor schreibt
er vor allem Gedichte, vereinzelt
auch Prosa und journalistische
Arbeiten. Studium verschiedener
Geisteswissenschaften. »Kruste« ist
seine erste Buchveröffentlichung.
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Über das Buch
»Ich will mich verringern / ohne
ganz zu / verschwinden«, heißt
es hier einmal. Das lyrische Ich
könnte auch die Lyrik selbst sein,
wie sie aus den Gedichten von
Tobias Herold mit schlichter, klarer
Stimme spricht: Ihres alten
Pathoskostüms entkleidet, flüchtet
sie sich nicht ins kokett ironische
Spiel mit der eigenen Verwandlung
in eine Antilyrik. Was von
ihr in ihrer Verkleinerung bleibt,
treibt den Wettlauf zwischen Ich
und Welt in eine Sackgasse der
Bilder, die das Denken sich selber
geschaffen hat.
Diese Bilder zeigen das Denken
in seinem Eigenleben, gewissermaßen
in seinen Körperaffekten:
Sich selbst überlassen, lässt es für
einen Moment von einem ab und
läuft neben einem her, bis ein neues
Spiel jenseits der alten Selbstentfremdungsringelreihen
beginnt:
die Redewendungen zwischen Ich
und Du, beim Wort genommen,
verwandeln die Scharniere der
Sprache in Gelenke, an denen
man sein Äußerstes nach Innen
kehren kann und umgekehrt – die
Innerlichkeit veräußern heißt die
Kruste zwischen der Welt im Kopf
und dem Kopf in der Welt aufkratzen
und frische Luft hineinlassen …
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